Die Kapelle St. Franz Xaver

Die Jesuiten widmeten in Iren Kirchen zwei an das Pres-byterum angrenzenden Kapellen den wichtigsten Heiligen der Gesellschaft Jesu, nach dem Vorbild der rómischen Mutter-kirche.

Siidlich vom Hauptaltar befindet sich die Kapelle St. Franz Xaver (1506-1552). Die Schnitzereien in der Kapelle sind ein Werk von Johann Riedel S J und seinem Atelier, sie wurden 1703 fertiggestellt. Die beiden Bilder in der Kapelle stellen „Die Vision der Gottesmutter unter den Engeln mit Kreuzen“ und „Den Tod Franz Xavers in der Einsamkeit“ dar. Der Autor der bilder ist wahrscheinlich J. Claessens aus Antwerpen (+1716), ausgebil-det in Italien, tatig in Schlesien seit ca. 1692, der Hofmaler des Breslauer Bischofs F. L. von Neuburg.

Franz Xaver ist einer der Pfeiler der Gesellschaft Jesu. 1540 begab er sich auf Anweisung Franz von Loyolas auf Missionen im Fernen Osten. Er wollte das Wort Gottes unter V61kern ver-kiinden, die Gott nicht kannten. Er erreichte Goa, eine portu-giesische Kolonie in Indien. Er passte sich bei seiner schweren Arbeit an die kulturbedingten Bedingungen der Orte an, in de-nen er seine Missionstatigkeit asuiibte.
Er war Apostel von Indien und Japan, der grofite Missionar aller Zeiten und Nuntius im Fernen Osten.

Er faszinierte mit seinem Wissen iiber Naturerscheinungen, Naturregeln, Wetterkunde. Er war jemand, von dem man viel lernen konnte. Auf Missionen verbrachte er iiber 10 Jahre (Indien, Japan, Ceylon, Sumatra, Molukken). Die Mission in Japan begann er 1549. Er plante auch eine Mission in China, konnte es aber nicht erwarten. Er wurde in Spanien geboren, starb in China im Alter von 46 Jahren, bestattet wurde er in Indien.