Altar der unbefleckten Empfangnis Mutter Gottes

Der Kult der unbefleckten Empfangnis gehórt żur alten Tra-dition der Kirche. In der lateinischen Kirche wurde dieses Fest im 8. Jh. lestgelegt. Unter dem Einfluss dieses Gedankens be-stimmte Papst Sixtus IV. das Fest der unbefleckten Empfangnis 1477 in Rom. Seit Pius V. (t!572) wird es in der gesamten Kirche begangen.

Bevor das Dogma iiber die unbefleckte Empfangnis Mariens yerkiindet wurde, verteidigten alle jesuitischen Theologen eifrig das Mariengeheimnis.
Der kurze Text der Lauretanischen Litanei enthalt die ganze Tiefe des dogmatischen Wissens und der traditionellen Vereh-rung, mit der Maria seit den Anfangen des Christentums umge-ben wurde. Das Geheimnis der Unbefleckten umfasst nicht nur die Empfangnis. „Meine Seele preist die Grofte des Herrn, […] Denn der Machtige hat Grofies an mir getan (…)“.

Der architektonische Altar der unbefleckten Empfangnis Mutter Gottes wurde von Johann Riedel 1969 angefertigt. Er ist von ionischen Saulen umgeben, das Fronton ist leicht gebogen, das Gesims verkrópft. Der Altar ist in weifi-goldenen Tonen ge-halten, tragende Teile sind marmorisiert.

Das Antepedium ist mit einer Darstellung der Arche Noahs verziert, iiber der rankende Weinreben einen Bogen bilden und eine Taube mit einem Ólzweig schwebt. Die Arche symbolisiert Maria, die Rettung fur Glaubigen ist und Gottes Gunsten ver-mittelt.

Die Predella ist zweiteilig, am oberen Teil ist die Arche Noahs dargestellt, am unteren Kónigin Ester, die Kónig Ahas-veros, die Juden vor der Vernichtung zu bewahren (Est 8,3). Ester ist die Prafigur von Maria, die bei der Erbittung der Gnaden Gottes vermittelt.

Auf den Fiillungen des Altarsockels befinden sich Reliefs mit Symbolen der Aufrufungen der Lauretanischen Litanei, die an die Vergleiche ankniipfen, die die besondere Rolle Marias in der Kirche betonen (Du starker Turm Davids, Du elfenbei-nerner Turm, Du goldenes Haus, Du geheimnisvolle Rosę etc.)
Im mittleren Teil des Altarretabels befindet sich ein Relief mit der Unbefleckten vor dem Hintergrund einer Stadt. Die Figur der Gottesmutter ist mit einer strahlenden Gloria, die an die Sonnenscheibe erinnert, dargestellt. Unter ihren Fiilkn liegt die Erdkugel, von einer Schlange umwunden. Uber ihrem Kopf schwebt das Symbol des Heiligen Geistes, das fur das Geheimnis der Inkarnation. In der Bekrónung des Altars ist ein Engel mit einem goldenen Herzen in der Hand zu sehen, das das reine und liebende Herz Marias symbolisiert. An bei-den Seiten Putten mit Rosen, eine Anspielung an die Aufrufung „Du geheimnisvolle Rosę“ und ein Symbol des Geheimnisses der Inkarnation.