Die Kapelle der drei Könige

Die Kapelle der drei Konige wurde um das Jahr 1395 vom Schweidnitzer Patrizier Nikolaus Lówe auf der siidlichen Seite der Kirche gestiftet. Das KreuzgewóTbe der Kapelle stammt aus dem 14. Jh.

In der Kapelle befindet sich der architektonische Altar der drei Konige, gestiftet gegen das Ende des 17. Jhs. wah-rcnd der ersten Phase des Barockumbaus der Kirche durch die Jesuiten. Das Antepedium ist reich mit silbernen Akant-zweigen und den Initialen der Konige „C M B“ verziert. Das Altarretabel mit dem Gemalde „Die Anbetung der drei Konige“ schliefien auf beiden Seiten Saulen aus Kunststein. Die Anbetung der drei Konige wurde traditionell dargestellt, der erste Kónig erweist seine Ehrerbietung und legt die Gaben fiir das Jesuskind. Der zweite ist schwarz und schenkt Jesus ein Gefals mit der Myrrhe. Der dritte und jiingste symbolisiert Asien und schenkt Weihrauch. In der Bekrónung des Altars befindet sich das Bild, das einen geóffneten Himmel mit Put-ten und einer Scharpe mit dem Schriftzug „In excelsis Deo“ darstellt. An der Bekrónung stehen die Figuren: der hi. Bischof Maternus (das 4. Jh.), der Patron fiir das Gedeihen von Wein-reben, gegen Fieber und bei ansteckenden Krankheiten sowie der hi. Ludwig IX., Konig von Frankreich (1214-1270) mit einem Zepter, der ein vorbildlicher Herrscher war, organisierte die Kreuzzuge, erwarb die Reliquie der Dornenkrone Christi, zeichnete sich durch seine Frommigkeit aus, war barmherzig und liebte den Frieden.

An der Spitze des Altars steht die Figur eines Engels, der die gute Botschaft iiber die Geburt Jesu kundtut. Auf den Gesimsen und auf dem Retabel sind Putten zu sehen, die Gaben fiir das Jesuskind halten: Gold, Weihrauch und Myrrhe.

Rechts am Eingang in die Kapelle wurde das Epitaph des Kanzlers des Furstentums Schweidnitz und Jauer Wilhelm Heinrich von Oberg (tl646) angebracht. Der Kanzler steht mit gespreizten Bei-nen, tragt einen Mantel mit einem breiten rechteckigen Kragen mit Spitze, eine breite Hose und hohe Stiefeln mit Sporen. Das Epitaph umgibt eine Bordiire mit einem Schriftzug in der Minuskelschrift: „Anno 1646 den 15 Septembr ist in Gott seeliglichen Entschlaffen /der Wohledle und Gestrenge Herr Guilhelmb Heinriclwon Oberg auf Wiese u. Kalckau u: Briesen, dero RomiKays: auch zu/Hungarn Und Bohimb Konigl: Mayt: Rath der zu dieser bezden Fursten/Thiim der Schweintz und lauer Ambts cantzler, seines Alters 48 Iahr, ugt. Alhier begraben, deme Gott und auf Gnade Amen“.